Autarkes Haus mit Photovoltaik und Wärmepumpe

Titelbild Wissens-Artikel "autarkes Haus"

Rohstoffe werden immer knapper und inzwischen spüren wir die negativen Auswirkungen des Klimawandels. Daher ist es unabdingbar, dass wir uns als Gesellschaft auf saubere, erneuerbare Energiequellen wie Photovoltaik und umweltfreundliche Heizmethoden besinnen, um auch den folgenden Generationen eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft zu sichern.

In diesem Zusammenhang wird ein autarkes Haus immer interessanter. Ein solches Haus, das unabhängig von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas arbeitet, ist heute keine Zukunftsmusik mehr. Mit der Kombi-Lösung: «Photovoltaik und Wärmepumpe» können Sie einen hohen Autarkiegrad erreichen. In diesem Artikel erklären wir, was ein autarkes Haus ist, wie eine Wärmepumpe mit Photovoltaik-Strom betrieben werden kann und ob sich eine solche Kombination lohnt.

Was ist ein autarkes Haus?

Ein autarkes Haus ist ein Gebäude, welches komplett unabhängig vom öffentlichen Stromnetz ist und seinen gesamten Energiebedarf selbst vor Ort erzeugt. Dies umfasst nicht nur die Stromproduktion durch Photovoltaikanlagen, sondern auch die Versorgung mit Wärme und Wasser. Ein solches Haus kann autark heizen und Strom erzeugen und diese Energie speichern, ohne auf externe Energiequellen angewiesen zu sein.

Ein Haus autark zu machen, ist jedoch gar nicht so einfach. Denn trotz modernster Technologie bleibt eine gewisse Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz bestehen. So benötigt man eine Backup-Lösung, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Schliesslich soll der Kühlschrank auch dann funktionieren, wenn die Sonne für einige Tage hinter Wolken oder Nebel verschwindet. Zudem sind die Kosten für die Errichtung noch sehr hoch. Dennoch erscheinen die Vorteile eines autarken Hauses sehr reizvoll, denn es ist nicht nur umweltfreundlich und energieeffizient, sondern es macht Sie auch unabhängig von den Stromlieferanten.

In der Schweiz ist ein vollständig autarkes Haus aufgrund der klimatischen Bedingungen jedoch nicht realistisch. Im Sommer und in der Übergangszeit ist es mit einer Photovoltaikanlage und einer Wärmepumpe gut umsetzbar, vollständig autark zu sein. Doch im Winter ist der Heizbedarf sehr hoch und da reichen Photovoltaik und Wärmepumpe nicht immer aus. Zudem kommt hinzu, dass in der Schweiz ein Netzanschluss gesetzlich vorgeschrieben ist.

Dennoch können Sie Ihren Energiebedarf reduzieren, indem Sie erneuerbare Energiequellen nutzen und die Haustechnik optimieren. Ein Haus mit einem hohen Autarkiegrad ist somit ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltigen Wohnens und kann dazu beitragen, den Energieverbrauch und CO2-Emissionen zu reduzieren.

Welcher Autarkiegrad ist gut oder gar realistisch?

Die Frage, welcher Autarkiegrad für Hausbesitzer realistisch ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine vollständige Unabhängigkeit vom öffentlichen Energienetz, also ein 100%iger Autarkiegrad, ist momentan für die meisten Hausbesitzer nicht realisierbar, da die Speicherkapazität oft nicht ausreicht. Ein realistisches Ziel wäre jedoch ein Autarkiegrad von etwa 60–80 %.

Man kann den Autarkiegrad allerdings erhöhen, indem der Überschuss an erzeugtem Strom in einem Batteriespeicher gespeichert wird. Jedoch sollte vorher genau berechnet werden, ob die Investitionskosten und der Wartungsaufwand in einem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen stehen. Somit können Hausbesitzer mit der richtigen Planung und Technologie ihren Autarkiegrad auf ein realistisches und wirtschaftliches Niveau erhöhen.

Unterschied Autarkie & Eigenverbrauch

Autarkie und Energieverbrauch sind zwei Begriffe, die sich auf unterschiedliche Aspekte des Stromverbrauchs beziehen. Eine Grafik, die mit Hilfe von Tortendiagrammen den Unterschied zwischen Autarkie und Eigenverbrauch darstellt

Der Eigenverbrauch

Der Eigenverbrauch beschreibt den direkten Verbrauch des selbst produzierten Stroms. Wenn Sie beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage Strom erzeugen, der sofort in Ihrem Haus verwendet wird, handelt es sich um Eigenverbrauch.

Um die Eigenverbrauchsquote zu bestimmen, kann folgende Formel verwendet werden: (Erzeugung – Einspeisung) / Erzeugung * 100

Der Autarkiegrad

Die Höhe des Autarkiegrades gibt an, wie viel Prozent vom eigenen Strombedarf mit Solarstrom gedeckt werden kann.

Um den Autarkiegrad in % zu bestimmen, kann folgende Formel verwendet werden: (Erzeugung – Einspeisung) / Verbrauch * 100

Reale Praxis-Beispiele: Berechnung des Autarkiegrades und der Eigenverbrauchsquote

1. Beispiel mit einem 100%igen Autarkiegrad und einer 100%igen Eigenverbrauchsquote: Gesamtverbrauch - 4'000 kWh Erzeugung - 4'000 kWh Einspeisung - 0 kWh Eigenverbrauchsquote: (4000-0)/4000 * 100= 100% Autarkiegrad: (4000-0)/4000 * 100= 100%

2. Beispiel mit einem 125%igen Autarkiegrad und einer 83,3%igen Eigenverbrauchsquote: Gesamtverbrauch - 4'000 kWh Erzeugung - 6'000 kWh Einspeisung - 1'000 kWh Eigenverbrauchsquote: (6000-1000)/6'000 * 100 = 83.3% Autarkiegrad - (6000-1000)/4000 * 100= 125%

3. Beispiel mit einem 37.5%igen Autarkiegrad und einer 100%igen Eigenverbrauchsquote: Gesamtverbrauch - 4'000 kWh Erzeugung - 1'500 kWh Einspeisung - 0 kWh Eigenverbrauchsquote - (1500-0)/1500 * 100 = 100% Autarkiegrad - (1500-0)/4000 * 100= 37.5%

Kann eine Wärmepumpe mit Photovoltaik-Strom betrieben werden?

Ja, eine Wärmepumpe kann mit Photovoltaik-Strom betrieben werden. Da die Wärmepumpe wie alle anderen Stromverbraucher eines Hauses über Wechselstrom läuft, wird der Gleichstrom von der Photovoltaikanlage mit Hilfe eines Wechselrichters in Wechselstrom umgewandelt. In unserem Artikel erfahren Sie, wie hoch der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ist.

Kombi-Lösung Wärmepumpe und Photovoltaik

Wer mittels Photovoltaik und Wärmepumpe die Autarkie anstrebt, hat eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen. Doch um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und den Autarkiegrad zu steigern, ist es unerlässlich, auf Expertise zurückzugreifen.

Nur erfahrene Fachleute können eine korrekte Planung sicherstellen und dafür sorgen, dass die Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind. Denn wenn die Geräte fehlerhaft eingebunden werden, kann das nicht nur zu einem ineffizienten Betrieb führen, sondern auch die Lebensdauer der Geräte verringern. Deshalb sollte man diese Aufgabe den Profis überlassen, um die Photovoltaik-Einbindung bei der Wärmepumpe zu einem vollen Erfolg zu machen. Was genau die Vorteile einer Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe sind, haben wir für Sie in unserem Wissens-Artikel über das wirtschaftliche Duo zusammengefasst.

Expertentipp:

Eine rund 20 m2 grosse Photovoltaikanlage deckt ungefähr 80 % des Strombedarfs eines durchschnittlichen 4-Personen-Hauses ab – daher empfehlen wir, bei der Installation einer Photovoltaikanlage darauf zu achten, dass diese ausreichend gross dimensioniert wird. Denn je grösser die Anlage, desto höher ist der eigene Anteil an selbst produziertem Strom.

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Fazit: Autarkes Haus mit Photovoltaik und Wärmepumpe

Zusammenfassend kann man sagen, dass ein fast autarkes Haus, das durch eine Photovoltaikanlage mit Strom und durch eine Wärmepumpe mit Wärme versorgt wird, ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltigen und energieeffizienten Wohnens ist. Obwohl eine vollständige Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz momentan nicht realisierbar ist, können Hausbesitzer mit der richtigen Konzeption einen Autarkiegrad von etwa 60–80 % erreichen. Eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einer Wärmepumpe bietet hierbei eine zukunftsweisende Möglichkeit, die Energiekosten und die CO2-Emissionen massiv zu reduzieren. So können Sie fast autark heizen und Strom erzeugen und dabei die Umwelt schonen. Wir empfehlen, die Planung und Installation dieser Lösung von erfahrenen Experten durchführen zu lassen, um maximale Effizienz und eine lange Lebensdauer der Geräte zu gewährleisten.

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