Gasheizung ersetzen: Kosten, Förderungen und Regelungen in der Schweiz

Bild einer Industrie mit grossen Kaminen welche Co2 ausstossen vor blau-violettem Hintergrund/Himmel

Die alte Gasheizung ist schon über 10 Jahre alt – und was jetzt? Durch eine andere Heizung ersetzen? Das kann sich für Ihr Portemonnaie und die Umwelt lohnen! Wir haben uns angesehen, welche Möglichkeiten Sie beim Heizungswechsel haben, welche Kosten auf Sie zukommen und ob es Fördermöglichkeiten gibt.

Gasheizung ersetzen: Aus diesen Gründen eine gute Idee

Wenn gesetzliche Regelungen vorschreiben, wann Sie Ihre Gasheizung ersetzen müssen, führt natürlich kein Weg an einer neuen Heizung vorbei. Die Regelungen unterscheiden sich aber von Kanton zu Kanton. Informieren Sie sich daher zeitnah, welche Vorschriften in Ihrem Kanton gelten.

Ab 15 Jahren Nutzungsdauer kann sich die Betriebssicherheit Ihrer Heizung verschlechtern: Die Heizleistung lässt nach, Reparaturen nehmen zu. Prüfen Sie daher regelmässig, am besten einmal im Jahr beim Service, ob es sich lohnen würde, die Gasheizung zu ersetzen.

Eine moderne Heizung bringt nicht nur eine effizientere Leistung mit sich, sondern auch mehr Komfort: Eine neue Heizung können Sie in der Regel über ein intuitives und praktisches Display bedienen und ausserdem mittels App auch aus der Ferne steuern.

Der letzte Punkt ist bei weitem nicht der unwichtigste: Wenn Sie Ihre Flüssig- oder Erdgasheizung ersetzen und dabei zum Beispiel auf erneuerbare Energien setzen, reduzieren Sie Ihre Heizkosten und sind nicht mehr abhängig von den Gaspreisen. Da zum Beispiel Wärmepumpen mit Strom betrieben werden, sind Sie zwar nicht völlig unabhängig von eventuellen Schwankungen am Markt. Eine Wärmepumpe ist aber bis zu fünfmal effizienter als eine Gasheizung: Während eine Gasheizung für eine Einheit Wärme auch eine Einheit Gas aufwenden muss, braucht eine Wärmepumpe dafür nur 0,2 bis 0,33 Einheiten Strom – der Rest der Wärme wird aus erneuerbaren Energien wie der Erd- oder Luftwärme gewonnen. Steigende Strompreise hätten also bei einer Wärmepumpe keine so starken Auswirkungen wie steigende Gaspreise bei einer Gasheizung.

Gasheizung oder Gastherme: Was ist der Unterschied?

Im Zusammenhang mit der Gasheizung fällt häufig auch die Bezeichnung Gastherme. Also ist das das gleiche? Nicht ganz. Der Begriff Gastherme ist nicht klar definiert, bezeichnet aber in der Regel ein an der Wand montiertes Heizgerät. Spricht man von einer Gasheizung, ist eine konventionelle Gasheizung gemeint. Und jetzt noch etwas genauer: Gasthermen sind Gasheizungen, die mit der Brennwerttechnik arbeiten. Sie werden also mittels Kondensation betrieben und weisen dadurch den besseren Wirkungsgrad auf. Für kleinere Leistungen werden sie meistens an der Wand montiert (Gaswandtherme). Müssen sie grössere Leistungen erbringen, werden sie als Standgerät (Gastherme) auf den Boden gestellt.

Wie ersetzt man eine Gasheizung?

Nachdem Sie sich entschieden haben, dass Sie ihre Gasheizung ersetzen möchten, geht es an die Planung. Entscheiden Sie zuerst, durch welche Art von Heizung Sie die alte Gasheizung ersetzen möchten. Tipp: Wir bieten praktische Vor-Ort-Termine an, bei denen wir gemeinsam mit Ihnen herausfinden, welches Wärmepumpen-Heizsystem am besten zu Ihnen und zu Ihrem Haus passt. Hier können wir Ihnen auch sagen, welche Umrüstungen am Haus sinnvoll oder notwendig sind. Holen Sie anschliessend Angebote verschiedener Anbieter ein und vergleichen Sie die Leistungen und Kosten. Achten Sie unbedingt darauf, welche Leistungen bereits inkludiert sind und wer sich zum Beispiel um die Entsorgung alter Teile kümmert. Den Austausch Ihrer Gasheizung übernehmen dann Fachleute, sodass Sie sich keine Gedanken mehr machen müssen.

Natürlich können Sie Ihre alte Flüssig- oder Erdgasheizung auch durch eine neue ersetzen. Dafür beauftragen Sie einen Installateur, der sich die alte Heizung ansieht und beurteilt, ob die gesamte Gasheizung oder nur der Kessel erneuert werden muss. Abhängig von der Grösse und dem Wärmebedarf Ihres Hauses ermittelt der Installateur die richtige Grösse für den neuen Heizkessel.

Alternativen zur Gasheizung in der Schweiz

Wenn Sie Ihre Gasheizung ersetzen und zukünftig nicht mehr auf Gas setzen möchten, haben Sie einige Möglichkeiten zur Auswahl. Von Ölheizungen raten wir eher ab: Öl ist ebenso wie Gas eine endliche Ressource und erzeugt bei der Verbrennung CO2 – nachhaltig geht anders. Ausserdem benötigt ein Öltank Platz. Der Umstieg auf eine Ölheizung wäre also nicht sinnvoll. Theoretisch können Sie Ihre Gasheizung auch mit nachhaltigen Lösungen ergänzen, um effizienter und umweltfreundlicher zu heizen, ohne gleich das ganze System zu wechseln. __Zu den nachhaltigen Komplettlösungen gehören die Wärmepumpe, die Pelletheizung und die Fernwärmeheizung. __

Gasheizung durch Wärmepumpe ersetzen

Die Wärmepumpe ist ein nachhaltiger und langfristig günstiger Ersatz für eine Gasheizung. Die Wärmepumpe bedient sich der bereits vorhandenen Wärme in Luft (Luft/Wasser-Wärmepumpe), Erde (Sole/Wasser-Wärmepumpe) oder Grundwasser (Wasser/Wasser-Wärmepumpe) und nutzt diese zum Heizen. Sie wollen es genauer wissen? In unserem Artikel erfahren Sie, wie genau eine Wärmepumpe funktioniert und wie effizient sie ist. Sind Sie unsicher, welche Wärmepumpe die richtige für Sie ist? Gerne unterstützen wir Sie bei der Entscheidung und finden bei einem Hausbesuch heraus, welches System am besten zu Ihnen und Ihrer Immobilie passt.

Gasheizung durch Pelletheizung ersetzen

Ersetzen Sie Ihre Gasheizung durch eine Pelletheizung, sparen Sie langfristig Geld und schonen die Umwelt: In der Pelletheizung werden Pellets, also kleine Stäbchen aus Holzspänen, verbrannt. Das dabei entstehende CO2 haben die Bäume während ihres Lebens bereits absorbiert – daher ist die Pelletheizung praktisch CO2-neutral. Die Kosten liegen bei etwa CHF 4’000 und der Einbau dauert meist nur wenige Stunden. Die Pelletheizung ist im Unterhalt allerdings eher aufwendig: Die Pellets müssen regelmässig besorgt und in die Heizung eingefüllt werden – entweder von Hand oder über ein automatisches Befüllsystem. Zusätzlich brauchen die Pellets, ähnlich wie ein Öltank, Platz, den man durchaus besser nutzen kann als zur Pelletlagerung.

Gasheizung durch Fernwärme ersetzen

Der Anschluss an einen Fernwärmeverbund ist ebenfalls eine Alternative zur Gasheizung. Bei Fernwärme wird die Wärme bzw. das Warmwasser über ein Rohrsystem von den Kraftwerken an eine Übergabestation im Haus geführt. Auf dem Weg verliert das Wasser trotz gut isolierter Rohre stets einen Teil seiner Wärme, das System ist also nicht ganz so effizient wie eine Wärmepumpe. Im Vergleich zur Gasheizung gewinnt die Fernwärme aber dennoch: Sie benötigen im Haus keinen Platz, haben geringe Wartungskosten und idealerweise eine gute CO2-Bilanz, je nachdem wie der Fernwärmeverbund betrieben wird.

Gasheizung austauschen: Kosten und Förderung in der Schweiz

Die schlechte Nachricht: Wenn Sie Ihre Gasheizung ersetzen oder austauschen, kommen initial hohe Kosten auf Sie zu. Die gute Nachricht: Wenn Sie Ihre Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen, sparen Sie einiges an Heiz- und Unterhaltskosten und die Kosten amortisieren sich innerhalb weniger Jahre. Deshalb lohnt es sich finanziell, die Gasheizung durch eine moderne Heizform zu ersetzen, auch wenn der reine Austausch des Heizkessels erst einmal günstiger wäre. Und die beste Nachricht: Die Umrüstung auf Heizungen, die mit erneuerbaren Energien laufen, wird vom Bund bzw. den Kantonen gefördert, was auch die Initialkosten wesentlich senkt.

Kosten für den Austausch einer Gasheizung

Wollen Sie nur den Heizkessel Ihrer Gasheizung austauschen, liegen die Kosten bei etwa CHF 3’000 bis CHF 4’000. Muss das ganze Heizsystem erneuert werden, landen Sie inklusive aller Nebenkosten schnell bei über CHF 20’000. Der Einbau einer Luft/Wasser- bzw. Sole/Wasser-Wärmepumpe kostet insgesamt mindestens CHF 35’000, abhängig von der benötigten Leistung und den lokalen Gegebenheiten. Hier sind die Kosten für alle Bauteile und Handwerksarbeiten inkludiert. Detaillierte Informationen zu den Kosten für eine Wärmepumpe finden Sie in unserem Wissensartikel.

Förderung für eine Wärmepumpe

Der Einbau aller Wärmepumpen, die Energie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser ziehen, wird gefördert. Die Förderungen unterscheiden sich von Kanton zu Kanton. Teilweise kann der Umstieg auf erneuerbare Energien zusätzlich steuerliche Vorteile oder günstigere Finanzierungen mit sich bringen. Informieren Sie sich also vor der Planung unbedingt über die Regelungen in Ihrem Kanton. Mehr Informationen finden Sie in unserem Artikel zum Thema Gebäudeprogramm für Fördergelder oder auf unserer Seite zum Thema Fördergelder.

Gasheizung ersetzen: Vorschriften

Laut den Mustervorschriften der Kantone (MuKEn 2014) sollen Öl- und Gasheizungen durch solche Heizungen ersetzt werden, die 10 Prozent der bisher verbrauchten Energie durch Erneuerbare Energien oder Energieeffizienmassnahmen kompensieren. Dafür eignen sich zum Beispiel Solaranlagen, die eine Gasheizung ergänzen, oder die noch nachhaltigere Wärmepumpe. Aktuell ist es nur im Kanton Zürich vorgeschrieben, Heizungen am Ende ihrer Lebensdauer durch klimaneutrale Heizungen zu ersetzen. Der Einbau von neuen Gasheizungen ist damit verboten. In anderen Kantonen gibt es derzeit keine solchen Regelungen zum Betrieb von Heizungen, die fossile Rohstoffe verbrennen. Man kann aber davon ausgehen, dass solche Regelungen in den nächsten Jahren zunehmen und erneuerbare Energien die Grundlage des Heizens werden sollen. Steigen Sie also am besten schon frühzeitig auf nachhaltige Heizungen wie eine Wärmepumpe um.

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