Wärmepumpe: Kosten der verschiedenen Typen

Ein Bild, welches das nachhaltige Sparen symbolisiert

Hat man einmal verstanden, wie effizient und kostensparend die Wärmepumpe funktioniert, so schaut man sich im nächsten Schritt die Anschaffungs- und Betriebskosten an.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Einen Pauschalpreis für Wärmepumpen gibt es nicht. Die Anschaffungskosten liegen je nach Wärmepumpen-Art in der Regel zwischen 38’000 und 80’000 Franken, wobei verschiedene Faktoren die Kosten beeinflussen und die Preise dementsprechend stark variieren können. Ist die Rede von einer Luft/Wasser Wärmepumpe, bei der alle baulichen Voraussetzungen für den Einbau erfüllt werden, so können Sie mit geringeren Anschaffungskosten rechnen. Bei einer Erdsondenbohrung, bei der eventuell noch eine geologische Begleitung erforderlich ist, sind die Anschaffungskosten jedoch wesentlich höher. Wir erklären, worauf es bei der Preisermittlung ankommt.

Dabei unterscheiden wir zwischen drei Wärmepumpen-Typen, welche sich bei Ein- bis Zweifamilienhäusern aus gutem Grund durchgesetzt haben: Sie verfügen über das beste Preis-Leistungsverhältnis unter allen Heizvarianten.

Kosten Luft/Wasser Wärmepumpe: Aussenaufstellung

Luft/Wasser Wärmepumpe Aussenaufstellung

Eine aussen aufgestellte Luft/Wasser Wärmepumpe ist der Klassiker unter den Wärmepumpen. Der Einbau gestaltet sich im Vergleich zu einer Innenaufstellung oder Erdsondenbohrung relativ einfach. Die Wärme wird direkt in der aussen aufgestellten Luft/Wasser Wärmepumpe erzeugt und über eine Verbindung in den Pufferspeicher im Keller geleitet. Dank verbesserter Technologie können gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstände und Lärmschutzvorschriften in den meisten Fällen leicht eingehalten werden. Da aufwändige bauliche Massnahmen wegfallen, liegt der Preis bei einer Aussenaufstellung der Wärmepumpe zwischen 38’000 und 50’000 Franken, während die Betriebskosten (Wartung, Service und Energiekosten) jährlich ungefähr 1’200 betragen.

Kosten Luft/Wasser Wärmepumpe: Innenaufstellung

Luft/Wasser Wärmepumpe Innenaufstellung

Bei einer innen aufgestellten Wärmepumpe ist die Bauplanung grösser. Um die Wärme aus der Luft gewinnen zu können, müssen Luftkanäle von innen nach aussen gelegt werden. Dafür werden zwei Ausschnitte in die Aussenwand gebohrt und gegebenenfalls auch weitere Lichtschächte erstellt, falls der Heizungsraum unter dem Terrain liegt. Deshalb wird diese Art der Luft/Wasser Wärmepumpe meist bei Neubauten installiert, wo die baulichen Voraussetzungen von Anfang an gegeben sind. Folglich ist bei Altbauten der Mehraufwand durch bauliche Massnahmen kostenintensiver als bei einer Aussenaufstellung. Für die innenaufgestellte Wärmepumpe spricht allerdings, dass die Schallemissionen tiefer sind und kein Gerät im Garten stehen muss. Die durchschnittlichen Kosten für die Innenaufstellung einer Wärmepumpe liegen zwischen 45’000 und 60’000 Franken, während die Betriebskosten (Wartung, Service und Energiekosten) jährlich ungefähr 1’200 Franken betragen.

Kosten Sole/Wasser Wärmepumpe

Sole/Wasser Wärmepumpe

Eine Sole/Wasser Wärmepumpe nutzt die Erdwärme als Energiequelle. Der grosse Vorteil dieser Energiequelle: Die Temperatur der Erdwärme bleibt bei richtiger Auslegung das ganze Jahr hindurch konstant, was geringere Heiz- und Betriebskosten zur Folge hat. In der Anschaffung ist dieser Wärmepumpen-Typ durch die Komplexität kostenintensiver als die Luft/Wasser Wärmepumpe. Die Anschaffungskosten betragen in der Regel zwischen 60’000 und 80’000 Franken. Die Betriebskosten (Wartung, Service, Energiekosten) fallen mit ungefähr 800 Franken jährlich im Vergleich zu anderen Heizsystemen sehr gering aus. Zusätzlich müssen Sonde und Bohrung erst nach etwa 50 Jahren erneuert werden (bei den Luft Wärmepumpen muss das gesamte System nach etwa 15–20 Jahren ausgetauscht werden) und eine Sole/Wasser Wärmepumpe selbst ist günstiger als eine Luft/Wasser Wärmepumpe – damit ist der Wärmepumpen-Ersatz am Ende der Lebensdauer tendenziell günstiger als bei den anderen Wärmepumpenmodellen. Aus diesen Gründen ist es langfristig betrachtet das kostengünstigste Heizsystem unter den Wärmepumpen – trotz der hohen Anfangsinvestition.

Bei der Preisgestaltung einer Erdsondenbohrung müssen weitere Aspekte berücksichtigt werden. Braucht der Umbau eine geologische Begleitung? Hat es auf dem Gelände genug Platz für die Maschinen? Müsste der Garten umgegraben werden? Müssen Fassaden oder Zufahrten geschützt werden? Diese und weitere Fragen sowie Voraussetzungen sollten im Idealfall vor der Planung durch einen erfahrenen Heiz-Experten geprüft werden.

Sind Sie unsicher, welche Wärmepumpe für Ihr Haus am besten geeignet ist? Unsere erfahrenen Experten beraten Sie gerne zu Ihren Möglichkeiten!

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Die Kosten einer Wärmepumpe auf einen Blick

Ein Praxis-Beispiel: Objektart: Einfamilienhaus, Heizfläche: 150 m2, Haushaltsgrösse: vier Personen, Heizkörper-Verteilsystem: Radiatoren

Fördergelder variieren je nach Kanton und sind nicht berücksichtigt.

Vergleich verschiedener Heizvarianten

Man erkennt, dass die Kosten für Wärmepumpen im Vergleich zu weiteren Heizvarianten wie Erdgas, Heizöl oder Pellets im langjährigen Vergleich niedriger sind. Hinzu kommt, dass die hier nicht berücksichtigten Fördergelder zurzeit nur gewährt werden, wenn eine alte Heizung durch eine Wärmepumpe ersetzt wird, nicht durch andere Heizvarianten. Dies reduziert die Kosten zusätzlich.

Die richtige Wärmepumpe für Ihr Zuhause

Die günstigste Wärmepumpe an sich gibt es nicht – aber die richtige. Aus langjähriger Erfahrung können wir sagen, dass der Preis für ein Umbauprojekt aufgrund der Individualität des Hauses und der Bedürfnisse der Eigentümer stark variiert. Daher ist es ratsam, dass Sie sich durch erfahrene Fachkräfte betreuen lassen, die eine kompetente und ausführliche Standortanalyse durchführen. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Wärmepumpen finden Sie zusammenfassend auch in unserer Übersicht zu Wärmepumpen-Arten.

Finanziell gesehen: Der richtige Zeitpunkt für eine Wärmepumpe

Vielleicht fragen Sie sich, wann der richtige Zeitpunkt ist, um Ihre alte Heizung gegen eine Wärmepumpe auszutauschen. Die klare Antwort: Jetzt. Zwar ist es möglich, dass die Preise für Umbau und Geräte irgendwann sinken und Sie dann etwas weniger für Ihre neue Wärmepumpe zahlen. Aber vergessen Sie dabei nicht die Förderungen vom Staat und den Kantonen: Während im Moment im grossen Stil Fördergelder ausbezahlt werden, wissen wir nicht, wann die Förderungen eingestellt werden. Es ist also sicherer und finanziell lohnender, den Heizungsumbau jetzt anzugehen und von den Förderungen zu profitieren, als auf gut Glück auf eventuell sinkende Preise zu warten. Nicht zuletzt, weil auch steigende Preise nicht ausgeschlossen sind.

Förderung

Wussten Sie, dass der Bund und viele Kantone und Gemeinden den Kauf einer Wärmepumpe durch Förderprogrammen mit teilweise über CHF 10’000 unterstützen? Die attraktiven Angebote verschiedener Kantone finden Sie auch in unserer Übersicht der Fördergelder.

Steuerliche Aspekte

Ersatzbeschaffungen können steuerlich geltend gemacht werden. Ein Heizungsersatz erhält den Wert der Liegenschaft und fällt somit in diese Kategorie. Nach neuester Gesetzgebung können zudem auf Bundesebene energetische Massnahmen (auch wenn wertsteigernd) komplett abgezogen werden. Kosten, die das Steuerabzugspotenzial übersteigen, können auf zwei Folgejahre übertragen werden.

Bei einer durchschnittlichen Investition von 40’000 Franken ist eine Steuerersparnis von rund 8’000 Franken oder 20 % zu erwarten.

In unserem Artikel erfahren Sie, inwiefern Sie Ihre Wärmepumpe steuerlich absetzen können.

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Sie interessieren sich für eine Wärmepumpe und sind noch nicht sicher, ob dies die richtige Wahl ist? Besuchen Sie unseren kostenlosen Heizungs-Check oder lassen Sie sich von unseren Heizexperten beraten.

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